Den Helder litt schwer unter dem Zweiten Weltkrieg. Der Hafen und der nahe gelegene Flughafen wurden von der deutschen Marine in Gebrauch genommen. Damit wurde die Stadt das Ziel von Luftangriffen der Engländer und später auch der amerikanischen Luftwaffe. Neben der Marine waren auch die deutschen Luft- und Landstreitkräfte in Den Helder vertreten. Die Stadt wurde zu einem wichtigen Teil des Atlantikwalls, an dem an 37 Stellen gebaut wurde. Insgesamt entstanden dort 88 schwere Bunker, die teilweise noch vorhanden sind. Im Atlantikwall Zentrum erfahren Sie alles über den Bau und die Nutzung des Atlantikwalls.
Im ehemaligen Verwaltungsgebäude der deutschen Marine in Huisduinen – auch Casino genannt – befindet sich heute das Atlantikwall Zentrum. In diesem Zentrum erfahren Sie alles Wissenswerte über Den Helder während des Zweiten Weltkrieges. Darüber hinaus ist das Atlantikwall Zentrum der Ausgangspunkt für eine Entdeckungstour entlang des Atlantikwalls im Wattenmeergebiet.
Das Gebäude selbst spiegelt die Geschichte vom Militärerbe des Atlantikwalls ganz wunderbar wider. Das Verwaltungsgebäude ist einer der eindrucksvollsten Teile des Geschützwartungskomplexes, den die deutsche Marine auf dem ehemaligen „Galgenveld“ in Huisduinen realisierte. Das Dorf wurde zur verbotenen Zone und alle Bewohner mussten ihre Häuser verlassen. Diese wurden daraufhin von deutschen Familien besetzt.
Nach dem Krieg wurde dem Komplex kaum Aufmerksamkeit gewidmet. 2009 brannte das Verwaltungsgebäude größtenteils ab. Für das Atlantikwall Zentrum wurde ein neues Gebäude in der Ruine errichtet. Ein ganz besonderes Gebäude, das Geschichte und Vergänglichkeit spürbar macht.
Wie überall in den Niederlanden verschwanden auch in Den Helder nach dem Krieg große Teile des Atlantikwalls. Doch glücklicherweise sind einige besondere Komplexe erhalten geblieben. Zu Beginn dieses Jahrhunderts wurden ein Bunker und zwei Gebäudekomplexe auf die Liste der niederländischen Nationaldenkmäler gesetzt: der Kommunikationsbunker neben dem heutigen Bahnhof, die Krankenstation am Nieuwe Weg sowie der Artilleriepark in Huisduinen. Seltsamerweise steht der Flakgruppenkommandostand, im Volksmund auch ‘Kroontjesbunker’ genannt, nicht auf der Liste. Es ist der einzige Bunker seiner Art in Westeuropa. Das gilt auch für die beiden Bunker der Batterie Zanddijk am Dünenaufgang De Zandloper.
Bei Blauwe Keet sind noch einige Mannschaftsbunker der neuen Südlinie sichtbar. Dort liegt auch das letzte Stück Panzergraben, der in einem Bunker für flankierende Artillerie endet. Auf der Dünenseite ist noch ein Teil der Höckerlinie, auch Drachenzähne genannt, zu sehen. Die dazugehörigen Geschützbunker sind heute unter dem Sand begraben. Am Kleine Keet liegt der Mammut- Bunker, ebenfalls verborgen unter dem Dünensand. Der Kommandobunker auf dem Nollenterrein steht noch, ebenso wie der Krankenhausbunker im Timorpark und die Flugabwehrbatterie auf dem Fort Dirks Admiraal.
Besucher können auf einer Route entlang der Bunker in Den Helder mehr über die Geschichte erfahren. Diese Route ist bei Fort Kijkduin erhältlich.