Das Naturgebiet Noarderleech war ein Übungsgelände der deutschen Armee, das bereits 1940 von etwa einhundert Männern und ganz ohne maschinelle Hilfe angelegt wurde. Der Standort erhielt den Namen SF10 Marrum, wobei SF für Scheinflughafen steht. Hier warfen Bomber und Jäger ihre Übungsbomben ab. Das Salzwieseninformationszentrum (Kweldercentrum It Fryske Gea) erzählt die Geschichte des Luftkriegs über dem Wattenmeer und der Gräber der gefallenen Piloten, die in vielen umliegenden Dörfern angelegt wurden.
Der Beobachtungsbunker und das ehemalige Übungsgelände in Noarderleech waren streng genommen nicht Teil des Atlantikwalls. Es sind jedoch wichtige Orte in der Geschichte des Wattenmeergebiets im Zweiten Weltkrieg, die aus diesem Grund zu den zehn Standorten des Atlantikwalls im Wattenmeergebiet zählen.
Im Kweldercentrum (Salzwieseninformationszentrum) It Fryske Gea finden Sie eine Dauerausstellung, die über den Krieg auf den Salzwiesen informiert.
Mitten im Noarderleech (Teil des Naturgebietes Noard-Fryslân Bûtendyks) liegt ein gut erhaltener Bunker. Ein stiller Zeuge des Zweiten Weltkriegs, der auch in den Salzwiesen seine schmerzhaften Spuren hinterlassen hat. Sie finden hier neben verschiedenen Flugzeugwracks das Feldgrab eines verunglückten deutschen Piloten. Eine Informationstafel am Bunker erzählt die Geschichte dieses Piloten.
Deutsche Piloten nutzten das Gebiet rund um den Bunker für Schussübungen mit Geschütz und Bomben auf „Ziele“ im Sommerpolder, beispielsweise nachgebaute Schiffe. Vom Beobachtungsbunker aus sahen sie sich an, wie die Übung verlief. Der „Polhoeder“, eine angesehene Person in der Region, sorgte dafür, dass sich keine Menschen oder Vieh in diesem Gebiet befanden und schüttete die Einschlagkrater der Bomben zu. Für die Alliierten war das Gebiet von großer Bedeutung, da es eine Schwachstelle im deutschen Radarsystem darstellte.